05-14-2014, 02:05 PM
Jahrelang war Bree Turner bekannt als "das Maedchen aus Deuce Bigalow oder die Cherleaderin aus Bring it on Again oder das Maedchen aus The Ugly Truth (nein, nicht der! Der andere). Aber das aenderte sich vor zwei Jahren, als sie die Rolle der Rosalee Calvert in der fantasy-inspirierten Serie Grimm uebernahm. Eigentlich war sie nur fuer fuenf Folgen in Staffel 1 vorgesehen, aber Bree und ihr gespielter Charakter wurden so schnell zu Fan-Lieblingen, dass sie noch vor Ende der Staffel in den Hauptcast aufgenommen wurde.
Nun, am Ende der dritten Staffel, und mit der vierten bereits in Planung, hatte ich die Chance mit Bree ueber ihre Rolle zu sprechen.
Ich wusste schon immer, dass du ein kleiner Geek bist. Wenn ich mich recht erinnere, fand unser erstes Interview im Jahre 2000 statt und wurde ueber ein Videogame gefuehrt. Nun spielst du einen der Hauptcharaktere in der Fantasy-Serie Grimm, ein Quell fuer jeden Geek.
BT: Klar! Als ich die Rolle bekam, war sie urspruenglich geplant fuer einen Handlungsbogen aus fuenf Episoden. Und das ganze war eine Art Zwangsverpflichtung. Ich musste von LA nach Portland kommen fuer zweieinhalb Monate. Da war Stella (aelteste Tochter) noch ein Baby, also war es ziemlich schwer fuer mich, sie zurueckzulassen. Dazu kam, dass ich die Serie nicht kannte. Dann aber, als ich die ersten Skripte gelesen hatte, sagte ich zu und drehte in einem Wutsch die ersten drei Folgen runter. Ich denke, die Pilotfolge ist eine der besten Folgen, die je fuers Fernsehen produziert wurden, und die Serie selbst ist die beste Serie im TV! Nur allein wie die Schoepfer der Serie, Jim Kouf und David Greenwalt, sich in dieser Welt auskennen, das ist bemerkenswert. Sie wissen genau, was sie tun, und das macht die Serie sehr speziell und einzigartig. Ich war also sofort ueberzeugt, nachdem ich die PIlotfolge gesehen hatte. Ich wollte Teil davon sein, von dieser wundervollen Welt! Ich brauch gar nicht mehr zu wissen, ich vertraue den Autoren. Sie wissen was sie tun!
Heisst das, das du die College-Fonds fuer beide deine Kinder verzockt hast auf dem letztjaehrigen Comic Con? Oder wars nur einer?
BT: (lacht) Koennte sein
Du sagtest gerade, du warst eigentlich geplant fuer fuenf Folgen, dann aber wurdest du in das Ensemble aufgenommen und bist jetzt einer der Stars. Als jemand, der schon viel gemacht hat in seiner Karriere, wie war das? Empfandest du diese Befoerderung als Verpflichtung oder als Ehre? Oder dachtest du eher: "Mist! Jetzt muss ich umziehen, weil ich auf unabsehbare Zeit an einem Ort festhaenge!"
BT: Ja, es war keine leichte Entscheidung, die ich machen musste. Natuerlich fuehlte ich mich sehr geehrt, als man mir diese Befoerderung anbot, eben weil es nicht der Originalplan war. Ich denke, diese fuenf Original-Folgen waren eine Art Testlauf: Wie ist die Chemie zwischen Silas (Weir Mitchell, der Monroe spielt, den Verlobten von Rosalee Calvert) und mir? Wie ist das Zusammenspiel mit dem Rest des Ensembles? Man weiss nie was passiert, wenn man in den Hauptcast am Ende einer Staffel aufgenommen wird. Irgendwie war es fuer beide Seiten verunsichernd. Aber ich liebe diese Serie, und es fuehlte sich vom ersten Moment an richtig an, als ich in die Rolle schluepfte.
Allerdings ... als es passierte hatte ich einen Ehemann und ein Kind. Das zweite war gerade unterwegs. Da wurde ich dann wirklich nervoes und fragte mich, was ich da eigentlich tat. Aber das ist auch das Leben einer Schauspielerin. Es ist ein bisschen wie ein Zigeunerleben, du musst immer bereit sein, von einem Ort zum naechsten zu ziehen.
Du sagtest, die urspruenglichen fuenf Folgen waren ein Testballon?
BT: Ich glaube, es war ein Versuch. Man wollte herausfinden, wie die Fans auf mich reagieren. Rosalee haette genausogut auch abgelehnt werden koennen von der Fanbase. Immerhin wurde sie Monroes Freundin, und Monroe ist ein Fan-Magnet. Aber die Fans mochten Rosalee von Anfang an, also blieb ich dann. Allerdings ist nie alles sicher. Wir reden von einer Fernsehserie, da kann man immer und jederzeit getoetet werden.
Du hast so viel im Fernsehen und auch in Filmen gespielt. Aber ich denke, inzwischen kann man sagen, dass Grimm dein groesster Erfolg ist. Wie sieht es mit Rollenangeboten aus jetzt? Und wie ist es? Wirst du im Supermarkt von Fans ueberrannt beim Einkauf?
BT: Also, hier in Portland leben wir in einer kleinen eigenen Welt. Portland selbst unterstuetzt die Serie hundertprozentig, es ist eine Art Synergie zwischen Grimm und der Stadt. Okay, es sei denn, die Crew braucht zuviele Parkplaetze ... Die Menschen hier allerdings, die sehen uns als vollkommen normal. Sie loben uns, aber in einem der freundlichen Ton, nicht ueberschwenglich. Das fuehlt sich gut an.
Aber es ist fuer mich auch sehr interessant. Ich war noch nie in einem Ensemble fuer eine Serie, erst recht nicht in einem Zugpferd wie Grimm, in dem immer mehr Fahrt aufgenommen wird. Bei Filmen laeuft das komplett anders, und wenn der Dreh vorbei ist, dann geht man nach Hause und das wars.
Ich kann aber auch ein wenig Atem holen. Meine Karriere fuehlte sich bisher an, als muesse ich die ganze Zeit ueber hetzen und hetzen und hetzen. Als Schauspielerin hetzt man von einem Vorsprechen zum naechsten, von einem Film zu anderen. Man hat keine Zeit zu entspannen oder auszuruhen. Man kann den Erfolg nicht wirklich geniessen, weil man den naechsten Job verpassen und arbeitslos sein koennte. Grimm ist dagegen ein wirkliches Geschenk. Ich weiss, dass ich einen Job habe bis April 2015, vielleicht darueber hinaus. Ich kann entspannen und mich auf das wesentliche konzentrieren.
Gibt es denn eine Aenderung in den Rollenangeboten, die du bekommst? Bekommst du ueberhaupt Angebote?
BT: Ich antworte mit einem Nein. Nicht weil ich keine bekomme, sondern weil ich schlicht keine Zeit habe. Wir drehen quasi jede Woche einen Film am Set von Grimm, das ist superanstrengend. Ich meine, wir drehen 22 Episoden in 9 Monaten. Der Drehplan ist enorm! Da bleibt schlicht keine Zeit.
Zudem bin ich Mutter von zwei kleinen Kindern. Ich gehe also zur Arbeit, spiele meine Rolle, komme nach Hause und bin fuer meine Kinder da. Das ist alles, was ich tue waehrend der Dreharbeiten.
Und waehrend der Sommermonate, wenn die Produktion Pause macht?
BT: Ja, da gibt es einige Angebote. Um deine Frage zu beantworten, es waeren alles sehr, sehr gute Rollen. Ich glaube, ich bin ein kleines bisschen die Leiter raufgefallen in Hollywood. Allerdings ist unser Urlaub nicht sonderlich lang, nur 70 Tage, ehe es dann weitergeht.
Okay, das ist nicht lang genug, um die Hauptrolle in einem Michael Bay-Film zu spielen.
BT: Richtig. Letzten Sommer kam dann dazu, dass ich gerade noch das Baby hatte, da wollte ich die Zeit mit ihm nutzen und sagte alles ab. Dieses Mal denke ich darueber nach, zugegeben. Es waere eine Abwechslung, mal einen anderen charakter zu spielen. Man wird ein bisschen faul, wenn man Tag-ein-Tag-aus immer die gleiche Rolle spielt. Es wuerde sich gut anfuehlen, mal in eine andere Haut zu schluepfen.
Um nochmal auf dein Geek-sein zurueckzukommen, erziehst du deine Kinder zu Geeks?
BT: Aber klar! Geek-sein bedeutet eine eigene Meinung zu haben, passioniert und intelligent zu sein. Es bedeutet, man ist nicht die Norm, man zieht sein eigenes Ding durch. Natuerlich hoffe ich, meine Kinder werden Geeks!
Ich hoffe, du nimmst sie nicht mit ans Set. Ich meine, da gibts eine Menge schraege und gruselige Dinge bei Grimm ...
BT: Nein, ich nehme sie nicht mit. Meine Tochter wuerde sich zu Tode fuerchten, wuerde sie die Kostueme und Masken sehen. Ausserdem sind die beiden immer noch zu klein.
Ich habe dich uebrigens bei Twitter gefunden. Du benutzt dort den Nicknamen "RealBreeTurner". Gibt es Falsche Accounts mit deinem Namen?
BT: Ja, ich habe fuenf falsche Konten gefunden bei Facebook und Twitter, als ich dort hinkam.
Ich kann allerdings auch nicht behaupten, dass ich das wirklich beherrsche. Tatsaechlich habe ich jemanden angeheuert, der die Accounts fuer mich managed. Tatsaechlich kam dieser Helfer mit Idee, den Account "RealBreeTurner" zu nennen. Ich bin irgendwie nicht gemacht fuers Internet.
Vielleicht solltest du einen eigenen Account mit dem Namen @FakeBreeTurner einrichten, zum Spass.
BT: Das wuerde witzig werden! Mein Alter Ego!
Grimm basiert auf den Maerchen der Gebrueder Grimm. Viele Leute wissen aber nicht, dass die wirklichen Geschichten sehr viel duesterer sind als die Disney-Versionen. Hast du die Original-Maerchen mal gelesen, seit du die Rolle bekommen hast und in der Serie arbeitest? Ich meine, du als Geek ...
BT: Ja, allerdings eher fuer Recherche-Zwecke, um ein besseres Gefuehl fuer die Serie zu bekommen. Und du hast recht, die echten Maerchen sind gruselig und duester! Kannibalen und Inzest und Entfuehrungen und Mord. Wirklich schwerer Stoff. Als ich noch ein Kind war, war ich eine kleine Leseratte. Mit sieben schenkte mir meine Grossmutter eine Sammlung von Grimm-Maerchen und ich konnte gar nicht genug davon bekommen - eben wegen diesem gruseligen Unterton. Als Kind fuehlt es sich falsch an, und ich denke, das soll es auch. Die Maerchen wurden geschaffen, um Kindern beizubringen, was richtig und was falsch ist.
Ich frage mich, wie viele Eltern wohl die Maerchenbuecher kaufen und selbst lesen, nur um dann in der Mitte innezuhalten und sich zu fragen, was zum Kuckuck sie mit diesen Buechern tun wollen.
BT: Oh ja, das kommt sicherlich vor.
Lustig ist, meine Tochter liebt die Disneyfilme, besonders die Prinzessinnen-Filme. Ich habe bemerkt, dass ich vermeide, "Aschenputtel" zu lesen in unserer Ausgabe der Grimm-Maerchen. Eben weil, denk drueber nach. Du hast das Maedchen, das wie eine Sklavin gehalten wird, und du hast diese aggressive Stiefmutter. Um mal ehrlich zu sein, in den meisten Maerchen ist die (Stief)Mutter die Boese, die die Leben der Kinder ruiniert. Wenn ich meinen Kindern die Maerchen vorlese, veraendere ich immer den Wortlaut, weil ich es nicht fuer gut halte, dass sie soetwas lernen.
Aber ich denke, das ist nur ein Phase. Stella hat so viele Interessen, ich glaube nicht, dass sie besessen von den Disney-Prinzessinnen sein wird als Erwachsene. Jetzt unterstuetze ich sie in dieser Phase. Als sie allerdings damit begann, wollte ich auf die Barrkaden gehen. Aber sie ist noch ein Kind und die Prinzessinnen machen sie gluecklich. Ich denke, solange ich sie noch fuer andere Dinge begeistern kann, wird alles gut werden.
Paulsemel.com
Nun, am Ende der dritten Staffel, und mit der vierten bereits in Planung, hatte ich die Chance mit Bree ueber ihre Rolle zu sprechen.
Ich wusste schon immer, dass du ein kleiner Geek bist. Wenn ich mich recht erinnere, fand unser erstes Interview im Jahre 2000 statt und wurde ueber ein Videogame gefuehrt. Nun spielst du einen der Hauptcharaktere in der Fantasy-Serie Grimm, ein Quell fuer jeden Geek.
BT: Klar! Als ich die Rolle bekam, war sie urspruenglich geplant fuer einen Handlungsbogen aus fuenf Episoden. Und das ganze war eine Art Zwangsverpflichtung. Ich musste von LA nach Portland kommen fuer zweieinhalb Monate. Da war Stella (aelteste Tochter) noch ein Baby, also war es ziemlich schwer fuer mich, sie zurueckzulassen. Dazu kam, dass ich die Serie nicht kannte. Dann aber, als ich die ersten Skripte gelesen hatte, sagte ich zu und drehte in einem Wutsch die ersten drei Folgen runter. Ich denke, die Pilotfolge ist eine der besten Folgen, die je fuers Fernsehen produziert wurden, und die Serie selbst ist die beste Serie im TV! Nur allein wie die Schoepfer der Serie, Jim Kouf und David Greenwalt, sich in dieser Welt auskennen, das ist bemerkenswert. Sie wissen genau, was sie tun, und das macht die Serie sehr speziell und einzigartig. Ich war also sofort ueberzeugt, nachdem ich die PIlotfolge gesehen hatte. Ich wollte Teil davon sein, von dieser wundervollen Welt! Ich brauch gar nicht mehr zu wissen, ich vertraue den Autoren. Sie wissen was sie tun!
Heisst das, das du die College-Fonds fuer beide deine Kinder verzockt hast auf dem letztjaehrigen Comic Con? Oder wars nur einer?
BT: (lacht) Koennte sein
Du sagtest gerade, du warst eigentlich geplant fuer fuenf Folgen, dann aber wurdest du in das Ensemble aufgenommen und bist jetzt einer der Stars. Als jemand, der schon viel gemacht hat in seiner Karriere, wie war das? Empfandest du diese Befoerderung als Verpflichtung oder als Ehre? Oder dachtest du eher: "Mist! Jetzt muss ich umziehen, weil ich auf unabsehbare Zeit an einem Ort festhaenge!"
BT: Ja, es war keine leichte Entscheidung, die ich machen musste. Natuerlich fuehlte ich mich sehr geehrt, als man mir diese Befoerderung anbot, eben weil es nicht der Originalplan war. Ich denke, diese fuenf Original-Folgen waren eine Art Testlauf: Wie ist die Chemie zwischen Silas (Weir Mitchell, der Monroe spielt, den Verlobten von Rosalee Calvert) und mir? Wie ist das Zusammenspiel mit dem Rest des Ensembles? Man weiss nie was passiert, wenn man in den Hauptcast am Ende einer Staffel aufgenommen wird. Irgendwie war es fuer beide Seiten verunsichernd. Aber ich liebe diese Serie, und es fuehlte sich vom ersten Moment an richtig an, als ich in die Rolle schluepfte.
Allerdings ... als es passierte hatte ich einen Ehemann und ein Kind. Das zweite war gerade unterwegs. Da wurde ich dann wirklich nervoes und fragte mich, was ich da eigentlich tat. Aber das ist auch das Leben einer Schauspielerin. Es ist ein bisschen wie ein Zigeunerleben, du musst immer bereit sein, von einem Ort zum naechsten zu ziehen.
Du sagtest, die urspruenglichen fuenf Folgen waren ein Testballon?
BT: Ich glaube, es war ein Versuch. Man wollte herausfinden, wie die Fans auf mich reagieren. Rosalee haette genausogut auch abgelehnt werden koennen von der Fanbase. Immerhin wurde sie Monroes Freundin, und Monroe ist ein Fan-Magnet. Aber die Fans mochten Rosalee von Anfang an, also blieb ich dann. Allerdings ist nie alles sicher. Wir reden von einer Fernsehserie, da kann man immer und jederzeit getoetet werden.
Du hast so viel im Fernsehen und auch in Filmen gespielt. Aber ich denke, inzwischen kann man sagen, dass Grimm dein groesster Erfolg ist. Wie sieht es mit Rollenangeboten aus jetzt? Und wie ist es? Wirst du im Supermarkt von Fans ueberrannt beim Einkauf?
BT: Also, hier in Portland leben wir in einer kleinen eigenen Welt. Portland selbst unterstuetzt die Serie hundertprozentig, es ist eine Art Synergie zwischen Grimm und der Stadt. Okay, es sei denn, die Crew braucht zuviele Parkplaetze ... Die Menschen hier allerdings, die sehen uns als vollkommen normal. Sie loben uns, aber in einem der freundlichen Ton, nicht ueberschwenglich. Das fuehlt sich gut an.
Aber es ist fuer mich auch sehr interessant. Ich war noch nie in einem Ensemble fuer eine Serie, erst recht nicht in einem Zugpferd wie Grimm, in dem immer mehr Fahrt aufgenommen wird. Bei Filmen laeuft das komplett anders, und wenn der Dreh vorbei ist, dann geht man nach Hause und das wars.
Ich kann aber auch ein wenig Atem holen. Meine Karriere fuehlte sich bisher an, als muesse ich die ganze Zeit ueber hetzen und hetzen und hetzen. Als Schauspielerin hetzt man von einem Vorsprechen zum naechsten, von einem Film zu anderen. Man hat keine Zeit zu entspannen oder auszuruhen. Man kann den Erfolg nicht wirklich geniessen, weil man den naechsten Job verpassen und arbeitslos sein koennte. Grimm ist dagegen ein wirkliches Geschenk. Ich weiss, dass ich einen Job habe bis April 2015, vielleicht darueber hinaus. Ich kann entspannen und mich auf das wesentliche konzentrieren.
Gibt es denn eine Aenderung in den Rollenangeboten, die du bekommst? Bekommst du ueberhaupt Angebote?
BT: Ich antworte mit einem Nein. Nicht weil ich keine bekomme, sondern weil ich schlicht keine Zeit habe. Wir drehen quasi jede Woche einen Film am Set von Grimm, das ist superanstrengend. Ich meine, wir drehen 22 Episoden in 9 Monaten. Der Drehplan ist enorm! Da bleibt schlicht keine Zeit.
Zudem bin ich Mutter von zwei kleinen Kindern. Ich gehe also zur Arbeit, spiele meine Rolle, komme nach Hause und bin fuer meine Kinder da. Das ist alles, was ich tue waehrend der Dreharbeiten.
Und waehrend der Sommermonate, wenn die Produktion Pause macht?
BT: Ja, da gibt es einige Angebote. Um deine Frage zu beantworten, es waeren alles sehr, sehr gute Rollen. Ich glaube, ich bin ein kleines bisschen die Leiter raufgefallen in Hollywood. Allerdings ist unser Urlaub nicht sonderlich lang, nur 70 Tage, ehe es dann weitergeht.
Okay, das ist nicht lang genug, um die Hauptrolle in einem Michael Bay-Film zu spielen.
BT: Richtig. Letzten Sommer kam dann dazu, dass ich gerade noch das Baby hatte, da wollte ich die Zeit mit ihm nutzen und sagte alles ab. Dieses Mal denke ich darueber nach, zugegeben. Es waere eine Abwechslung, mal einen anderen charakter zu spielen. Man wird ein bisschen faul, wenn man Tag-ein-Tag-aus immer die gleiche Rolle spielt. Es wuerde sich gut anfuehlen, mal in eine andere Haut zu schluepfen.
Um nochmal auf dein Geek-sein zurueckzukommen, erziehst du deine Kinder zu Geeks?
BT: Aber klar! Geek-sein bedeutet eine eigene Meinung zu haben, passioniert und intelligent zu sein. Es bedeutet, man ist nicht die Norm, man zieht sein eigenes Ding durch. Natuerlich hoffe ich, meine Kinder werden Geeks!
Ich hoffe, du nimmst sie nicht mit ans Set. Ich meine, da gibts eine Menge schraege und gruselige Dinge bei Grimm ...
BT: Nein, ich nehme sie nicht mit. Meine Tochter wuerde sich zu Tode fuerchten, wuerde sie die Kostueme und Masken sehen. Ausserdem sind die beiden immer noch zu klein.
Ich habe dich uebrigens bei Twitter gefunden. Du benutzt dort den Nicknamen "RealBreeTurner". Gibt es Falsche Accounts mit deinem Namen?
BT: Ja, ich habe fuenf falsche Konten gefunden bei Facebook und Twitter, als ich dort hinkam.
Ich kann allerdings auch nicht behaupten, dass ich das wirklich beherrsche. Tatsaechlich habe ich jemanden angeheuert, der die Accounts fuer mich managed. Tatsaechlich kam dieser Helfer mit Idee, den Account "RealBreeTurner" zu nennen. Ich bin irgendwie nicht gemacht fuers Internet.
Vielleicht solltest du einen eigenen Account mit dem Namen @FakeBreeTurner einrichten, zum Spass.
BT: Das wuerde witzig werden! Mein Alter Ego!
Grimm basiert auf den Maerchen der Gebrueder Grimm. Viele Leute wissen aber nicht, dass die wirklichen Geschichten sehr viel duesterer sind als die Disney-Versionen. Hast du die Original-Maerchen mal gelesen, seit du die Rolle bekommen hast und in der Serie arbeitest? Ich meine, du als Geek ...
BT: Ja, allerdings eher fuer Recherche-Zwecke, um ein besseres Gefuehl fuer die Serie zu bekommen. Und du hast recht, die echten Maerchen sind gruselig und duester! Kannibalen und Inzest und Entfuehrungen und Mord. Wirklich schwerer Stoff. Als ich noch ein Kind war, war ich eine kleine Leseratte. Mit sieben schenkte mir meine Grossmutter eine Sammlung von Grimm-Maerchen und ich konnte gar nicht genug davon bekommen - eben wegen diesem gruseligen Unterton. Als Kind fuehlt es sich falsch an, und ich denke, das soll es auch. Die Maerchen wurden geschaffen, um Kindern beizubringen, was richtig und was falsch ist.
Ich frage mich, wie viele Eltern wohl die Maerchenbuecher kaufen und selbst lesen, nur um dann in der Mitte innezuhalten und sich zu fragen, was zum Kuckuck sie mit diesen Buechern tun wollen.
BT: Oh ja, das kommt sicherlich vor.
Lustig ist, meine Tochter liebt die Disneyfilme, besonders die Prinzessinnen-Filme. Ich habe bemerkt, dass ich vermeide, "Aschenputtel" zu lesen in unserer Ausgabe der Grimm-Maerchen. Eben weil, denk drueber nach. Du hast das Maedchen, das wie eine Sklavin gehalten wird, und du hast diese aggressive Stiefmutter. Um mal ehrlich zu sein, in den meisten Maerchen ist die (Stief)Mutter die Boese, die die Leben der Kinder ruiniert. Wenn ich meinen Kindern die Maerchen vorlese, veraendere ich immer den Wortlaut, weil ich es nicht fuer gut halte, dass sie soetwas lernen.
Aber ich denke, das ist nur ein Phase. Stella hat so viele Interessen, ich glaube nicht, dass sie besessen von den Disney-Prinzessinnen sein wird als Erwachsene. Jetzt unterstuetze ich sie in dieser Phase. Als sie allerdings damit begann, wollte ich auf die Barrkaden gehen. Aber sie ist noch ein Kind und die Prinzessinnen machen sie gluecklich. Ich denke, solange ich sie noch fuer andere Dinge begeistern kann, wird alles gut werden.
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